Bell

 

 
 


Ein heller, metallischer Klang schwebt durch den Park. Meist übertönt von Umgebungsgeräuschen, dem Rauschen des Windes oder den Gesprächen der Parkbesucher. Ihren Ausgangspunkt suchend, bleibt das Auge zuletzt an einem kleinen gläsernen Aufbau hängen. Eine durchsichtige Kuppel, die das Sonnenlicht spiegelt. Darunter ein kleiner, sich beständig bewegende Mechanismus. Unermüdlich trifft ein Schlägel eine kleine Glocke. Der Takt scheint gleichmäßig und doch verlangsamt er, tritt eine Wolke vor die Sonne und ebenso, wenn ein Schatten von Baum oder Besucher das Objekt trifft.  Assoziationen an Messgeräte oder Versuchsaufbauten vergangener Zeiten werden wach. Registriert das Objekt das Wetter oder gar die Entwicklung des Klimas? Aber Aufzeichnungen fertig der kleine Aufbau nicht an. Weder digital noch analog. Seine Reaktion wird als akustisches Signal nur die Ohren nahe stehender Lauscher erreichen. Und auch nur im hier und jetzt. Tatsächlich wirkt der Klang so flüchtig und leise, dass geradezu konzentriertes, vielleicht sogar angestrengtes Horchen erforderlich scheint. Die Umgebung ist erfüllt von Geräuschen unterschiedlichster Lautstärken. Höchst subjektiv ist dabei die Einschätzung, ob es sich um angenehme Klänge oder störenden Lärm handelt. Verschiebt sich diese Bewertung, wenn ich versuche einem bestimmten Klang zu folgen?  Wie weit kann man sich über diese individuellen Eindrücke des Hörens miteinander austauschen?

Die Schallintensität hingegen ist objektiv messbar und wird angegeben in Dezibel. Dabei geht das „bel“ dieser Einheit auf den schottischen Gehörlosenlehrer und Forscher Alexander Grahem Bell zurück. Durch seine Erfindungen, und besonders die Entwicklung des Telefons als Fernkommunikationsmittel prägte seine Arbeit noch immer unser heutiges „Handyzeitaler“. Dass sein Name „Bell“ im Englischen zugleich Glocke bedeutet, prädestiniert diesen als Tittel der Arbeit.