Die Installation besteht aus drei, 2,5m breiten Zaunabschnitten, die zusammen die Grundfläche eines Dreiecks bilden. Spaziert man an ihnen vorbei, so bemerkt man zunächst vielleicht gar nicht, dass die Überlagerung ihrer Gitterstrukturen einen Moire Effekt ergibt. Dieses nur im Auge des Betrachters entstehende zusätzliche Muster formt sich zu Figuren. Zunächst abstrakt, dann aber auch erkennbar menschliche Körper, die zudem in Bewegung zu sein scheinen. Sind es Spaziergänger wie man selbst ja auch? Tänzer, die sich im Takt der eigenen Schritte bewegen?
Bogenförmig eingearbeitet in das Dreieck der Metallzäune ist der digitale bearbeitete Ausdruck einer Bildserien Eadweard Muybridges. Deren Überdeckung mit den Gitterstrukturen die beschriebenen Moire Figuren erzeugen. Einzelne Bilder wechseln, abhängig von der Perspektive des Betrachters, sodass auch Bewegungsabläufe sichtbar werden.
Eadweard Muybridge war der Vorreiter der fotografischen Bewegungsanalyse. Durch seine Bildserien und mehrfachbelichteten Überlagerungen bewegter Menschen wurde er sowohl zum Pionier des Films als auch zu einer wichtigen Inspiration für Futuristen und Kubisten, die auf die neue Erfahrung zeitlich-räumlicher Überlagerung künstlerisch reagierten. Die Faszination daran, Bewegungen aufzulösen und wieder neu zusammenzusetzen, ist bis heute nicht verloren gegangen.
Die Arbeit „Muybridge“ lädt den Betrachter dazu ein, diesem Phänomen selbst nachzuspüren, die eigene Neugier zuzulassen. Was man sieht, ist schließlich direkt von der eigenen Position und Bewegung im Park abhängig.
Ein Video der Instalation: